Liegt unser Eigenwert nicht auch oft tief unter dem Wert, mit dem wir uns verkaufen?
Diesen Mangel versuchen wir dann durch schöne bzw. wertvolle Dinge, unerschöpflicher Leistung, Anerkennung und Zuneigung von anderen Menschen, Statussymbolen etc. auszugleichen. Ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln, unabhängig von Leistungen, oder Statussymbolen – das ist gar nicht so leicht.
Ich als Astrologin bin immer wieder aufs Neue überrascht, wie genau man im Horoskop des Einzelnen sein Selbstwertthema erkennen kann.
Die Venus in unserem Horoskop gibt uns Aufschluss über unser Wertsystem. Auch über unser Beziehungs- und Bindungsverhalten in Familien, Partnerschaften und Freundschaften und welche Begegnungen und Partnerschaften wir anziehen. Bei der Frau symbolisiert die Venus im Kosmogramm das eigene Frauenbild und beim Mann symbolisiert sie das Partnerbild der Frau.
Das bedeutet, wer auch immer uns in unserem Leben begegnet, hat etwas mit uns und unserem Selbstwert zu tun. Wie stark ausgeprägt unser Selbstwert ist, erkennen wir daran, wie wir unsere Partnerwahl treffen und wie gesund unser Abgrenzungs- bzw. Durchsetzungsvermögen unseren Mitmenschen gegenüber ist.
Um uns besser und in allen Facetten unserer Persönlichkeit kennen zu lernen, erfahren wir uns auch durch Projektionen auf andere Menschen. Mit Hilfe einer astrologischen Analyse können solche Projektionen transparent und bewusst gemacht werden.
Ein Beispiel aus der Praxis soll uns anhand der Venus zeigen, wie Unwissenheit zu Missverständnissen in einer Partnerschaft führen kann.
Beispiel einer Beziehung:
Nehmen wir an im Kosmogramm des Mannes steht die Venus im Steinbock:
Infolgedessen hat er den Anspruch für eine Frau mit solidem, unauffälligem, konservativem Auftritt. Im Kosmogramm seiner Frau steht die Venus im Löwen, daher hat sie den Anspruch auf Bewunderung, südländisches Auftreten, im Mittelpunkt zu stehen und aufzufallen. Ihm gefällt das so nicht und kritisiert sie: „Kannst du nicht etwas solider auftreten?“ Sie versteht seinen Einwand nicht und mit der Zeit nimmt sie sich zurück.
Beide sind unglücklich. Was passiert?
- Sie wird verunsichert und unterdrückt ihre Kraft, daraufhin wird er unzufrieden, weil sie kraftlos ist. Er sucht sich eine andere Frau.
- Sie orientiert sich an einen anderen Mann, von dem sie die Bewunderung bekommt.
- Oder beide leben kraftlos nebeneinander her und brauchen immer mehr Entertainment um sich abzulenken. Sie finden ihren Platz nicht.
In allen drei Fällen leiden beide. Wie oft entwerten wir uns selbst, nur um anderen zu gefallen? Würden wir uns da nicht viel Kummer und unnötige Missverständnisse in Partnerschaften und Beziehungen ersparen, wenn wir uns selbst besser kennen würden?
Manchmal überschätzen wir uns und manchmal geben wir uns nicht den Wert der uns zusteht. Da ist es doch gut, wenn man weiß, wo sein Platz ist!
Barbara Himmelsbach